Aufruf 2018/2019

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
 
Bundesjugendspiele für das Schuljahr 2018/2019
 
Aufruf
 
Die Bundesjugendspiele haben sich in den letzten Jahren weiter als ein fester Wettbewerb in der Schule etabliert. Dies ist insbesondere deshalb gelungen, weil das Angebot der Bundesjugendspiele mittlerweile breit gefächert ist. Sie machen allen Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Zugängen zum Sport ein nicht nur leistungsorientiertes Angebot, bei dem Spiel, Sport und Bewegung als etwas sehr Positives erfahren werden können.
 
Dass die Platzierung solcher Angebote für alle Kinder und Jugendlichen wichtig ist, hat die zweite Welle der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) deutlich gemacht. Diese wurde 2018 veröffentlicht und dokumentiert unter anderem die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen. Hier zeigte sich, dass sich nicht einmal die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Deutschland mindestens eine Stunde am Tag bewegt.
 
Dies ist alarmierend, weil die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung für Kinder im Grundschulalltag eine tägliche Bewegungszeit von mindestens 90 Minuten fordern. Gerade in der Schule mit langen Sitzzeiten ist es deshalb notwendig, möglichst viele Bewegungs- und Sportanreize zu setzen.
 
Die Ergebnisse der KiGGS-Studie machen ebenfalls deutlich, dass ein Zusammenhang zwischen Übergewicht beziehungsweise Adipositas und niedrigem sozioökonomischen Status besteht. Auch deshalb ist es notwendig, dass in Schulen ̶ in denen wir alle Kinder und Jugendlichen eines Jahrgangs erreichen ̶ Bundesjugendspiele stattfinden, denn sie ermöglichen ihnen allen gleichermaßen Zugang zum Sport. Dabei sollten die Bundesjugendspiele nicht nur als singuläres Ereignis präsentiert, sondern im Sportunterricht und in außerschulischen Angeboten auf sie hingearbeitet werden.
 
Wenn die Bundesjugendspiele in Sportfeste eingebettet werden, führen sie für alle Schülerinnen und Schüler zu einem erlebbaren Miteinander durch Bewegung, Spiel und Sport. Dabei haben alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, Freude an der Bewegung und dem gemeinsamen Erleben zu erfahren, da mit einem differenzierten Angebot auch auf unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse eingegangen werden kann.
 
Durch die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche wird es nicht einfacher, Kinder und Jugendliche zu einem bewegungsorientierten Lebensstil anzuregen. Auch wir nutzen für die Kommunikation der Bundesjugendspiele die digitalen Medien auf unterschiedlichsten Ebenen. Eine breit aufgestellte Website, die alle relevanten Informationen berücksichtigt, bis hin zu einer App, die Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern vor Ort eine komfortable Auswertung der Bundesjugendspiele ermöglicht, sind Beispiele dafür, wie die Entwicklungen der digitalen Welt Bewegung-, Spiel- und Sportlerlebnisse leichter organisierbar machen. Die Digitalisierung unserer Gesellschaft sollte aber nicht dazu führen, dass Kinder und Jugendliche davon abgehalten werden, sich körperlich zu bewegen.
 
Da mit Sportangeboten alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden sollen, ist es sinnvoll, das breitgefächerte Angebot der Bundesjugendspiele in seiner ganzen Vielfalt in der Schule anzubieten. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es wichtig, die Kooperation mit Sportvereinen zu suchen. Diese können nicht nur bei der Organisation der Bundesjugendspiele vor Ort unterstützen, sondern bieten gute Möglichkeiten, um außerhalb des Schullalltags Sport zu treiben oder sich im Sport zu engagieren.
 
In diesem Sinne rufen wir alle Schulen und Sportvereine auf, diese Gedanken bei der Ausrichtung der Bundesjugendspiele im Schuljahr 2018/2019 in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Leben zu füllen.
 
Berlin, den 04. Juli 2018
 
Das Kuratorium für die Bundesjugendspiele
 

 

Der Präsident

Die Bundesministerin

Der Präsident

der Ständigen Konferenz

für Familie, Senioren,

des Deutschen Olympischen

der Kultusminister der Länder

Frauen und Jugend

Sportbundes

Helmut Holter

   Dr. Franziska Giffey 

Alfons Hörmann